26.10.2015 - Meetingkultur I: Wo setze ich mich hin?

Einmal nach einem zweistündigen Meeting, in dem ich – aufgrund meines ohne Bedacht gewählten Sitzplatzes – vor allem damit beschäftigt war, Kaffee, Tee, Milch, Zucker und Kekse von links nach rechts und zurück weiterzureichen, meinte ein älterer Meetingteilnehmer mitleidsvoll zu mir: „Junger Mann, Sie haben noch viel zu lernen. Mein Rat: Niemals auf den mittleren Platz an der langen Seite eines Meetingtisches setzen“.

 

Nehmen wir dies nun zum Anlaß, kurz eine Frage zu beleuchten, die uns im Berufsalltag nur allzuoft begegnet: Wo setze ich mich in einem Meeting hin? Neben der klaren Antwort „Auf einen freien Stuhl“ sollte man sich schon so seine Gedanken machen, welche der möglichen Sitzgelegenheiten denn mehr Vorteile als Nachteile bietet.

 

Sitzt man sich gegenüber, kann man sich zwar in die Augen sehen, es kann aber auch zu Frontenbildung führen. Gerade bei Bewerbungsgesprächen sollte dies weniger nach Tribunal aussehen, sondern eher nach einem interessanten Gespräch. Dies ist aber nicht möglich, wenn auf einer Seite vier Personen und auf der anderen Seite nur eine Person sitzt. Bei Meetings mit mehreren beteiligten Parteien kann es auch ratsam sein, Reaktionen beobachten zu können, also doch gegenüber oder seitlich zu sein. Bei internen Meetings mit Präsentation, die dann auch geplant etwas länger dauern, kann es ratsam sein, sich geschickt zur Projektionsachse zu positionieren, um nicht stundenlang den Kopf drehen zu müssen.

 

Bei Meetings in zu großen Räumen kann es ratsam sein, enger beieinander zu sitzen. Bei einem Platz vor einem Fenster können sich geöffnete Notebooks leicht in den Fenstern spiegeln, so dass letztlich der volle Bildschirm sichtbar wird, was vielleicht auch nicht gewollt ist.

 

Aus all diesen Beispielen sind „optimale“ Sitzplätze nicht generell zu bestimmen. Es empfiehlt sich jedoch eines: Sich kurz Gedanken zu machen, was wohl der beste Sitzplatz sein kann, bevor man sich setzt.

 

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